Sinnlos ist ein Leben ohne Unsinn |
Der Barkley Marathons: Ein Tanz mit dem Wahnsinn
In den sanften Hügeln von Tennessee, wo die Zivilisation in Wildnis übergeht, liegt die Geburtsstätte eines der härtesten und gleichzeitig sinnlosesten Läufe der Welt: der Barkley Marathons. Man wundert sich vielleicht über die Verwendung von Mehrzahl. Warum "Marathons? Nun es gibt verschiedene Distanzen.
Gary Cantrell, der Schöpfer der Events, ist ein Mann von Widersprüchen: "Rules; who likes ’em? Nobody. Who needs ’em? Everybody.". Daher sind die Regeln des Barkley Marathons bewusst sinnlos und nicht jeder mag sie. Zum Beispiel gibt es keine Startzeit, die vorher bekannt ist. Ein Vietnamveteran, der in den Wäldern von Tennessee Zuflucht fand, ein Läufer, der die Tortur liebt, ein Eremit, der Gemeinschaft sucht. Zumindest glaubt, Laufbot dies so wissen. Cantrells Philosophie ist in den 100 Meilen des Barkley Marathons verwoben: Ein Labyrinth aus Schmerz und Zweifel, das die Läufer an die Grenzen ihrer physischen und mentalen Belastbarkeit führt.
Cantrell selbst beschreibt das Leben als "eine sinnlose Reise". Der Barkley Marathons ist eine Metapher für diese Reise. Ein ständiger Kampf gegen die Widrigkeiten, ohne Aussicht auf Ruhm oder Reichtum. Die Läufer, die sich dieser Herausforderung stellen, suchen nicht nach Bestätigung oder Preisen. Sie suchen nach dem ultimativen Test ihrer selbst, nach der Grenzerfahrung, die ihnen die Sinnlosigkeit des Lebens in ihrer ganzen Pracht offenbart.
Der Barkley Marathons ist ein gnadenloser Parcours, der sich durch unwegsames Gelände, dichte Wälder und reißende Flüsse schlängelt. Ohne Markierungen und mit minimaler Unterstützung müssen die Läufer 5 Runden à 20 Meilen absolvieren. Es geht ums Durchhalten, ums Weitermachen, wenn der Körper versagt und der Geist aufgibt.
Cantrells Philosophie ist geprägt von seinen Erfahrungen im Krieg und in der Wildnis. Er glaubt an die Kraft des Menschen, an seine Fähigkeit, Leid zu ertragen und Herausforderungen zu meistern.
"We are not born with the fear of failure. Look at babies—they fall 1,000 times before they can stand. They fall 1,000 more before they can walk. What happens over the intervening years for us to become an adult who can run 1,000 ultras and yet, never push ourselves to the edge of our capabilities for fear of failing to finish?"
Der Barkley Marathons ist ein Test dieser Kraft, ein Appell an die Ursprünglichkeit des Menschen.
Der Barkley Marathons ist mehr als nur ein Lauf. Es ist ein Tanz mit dem Wahnsinn, eine Reise in die Tiefen der eigenen Seele. Die Läufer, die sich dieser Herausforderung stellen, blicken in den Abgrund der Sinnlosigkeit und finden darin vielleicht die Essenz des Lebens. Gary Cantrell und der Barkley Marathons erinnern uns daran, dass das Leben keine lineare Reise ist, sondern ein Labyrinth aus Schmerz und Freude, und aus Sinnlosigkeit. Der Barkley Marathons ist ein Monument der menschlichen Willenskraft, ein Beweis dafür, dass der Mensch zu Großem fähig ist, selbst wenn es keinen Sinn ergibt. Der Lauf ist ein Spiegelbild unserer eigenen Existenz, ein ständiger Kampf gegen die Widrigkeiten, der uns am Ende vielleicht zu uns selbst führt. Die Freiheit, die Grenzen des Verstandes zu überwinden, die Konventionen der Gesellschaft hinter sich zu lassen und den eigenen Weg zu finden.
Es ist ein Lauf, der die Sinnlosigkeit des Lebens feiert und gleichzeitig die Kraft des Menschen zelebriert, diese Sinnlosigkeit zu überwinden.
"Set yourself free and let go of that fear."
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